Buntsandstein bezeichnet eine lithostratigraphische Gesteinsgruppe der unteren bis mittleren Trias. Die Trias ist Teil des Mesozoikums und erstreckte sich von ca. 251 Mio. bis 200 Mio. Jahren vor heute. Der Buntsandstein nimmt dabei den Zeitraum zwischen 251 Mio. und 243 Mio. Jahren ein. In dieser Zeit wurden äolische und fluviale Sedimente abgelagert, die sich über die Jahrmillionen zu Sand- Ton- und Schluffsteinen verfestigt haben.
Der Begriff „Buntsandstein“ kommt dadurch zustande, dass die Gesteine neben dem häufigen rot-braun auch Töne ins violette oder grünliche aufweisen können. Der Buntsandstein wird in sich noch in den unteren, mittleren und oberen Buntsandstein aufgeteilt. Der untere Buntsandstein ist in weitere zwei Unterformationen aufgeteilt und der mittlere Buntsandstein in vier. Der obere Buntsandstein besitzt nur eine Unterformation, die Röt-Formation. Zwischen den genannten Formationen existieren je nach Region weitere Formationen, sodass man den Buntsandstein noch genauer aufteilen kann.

Zeitskala Buntsandstein
© 2019 Till Arnold

Zur Zeit des Buntsandsteins lag Mitteleuropa im Bereich der heutigen Sahara. Das Klima war arid bis semi-arid. Es herrschte kaum Pflanzenwachstum, was zu starken Erosionen führte. Flüsse führten nur sporadisch Wasser, was zur Folge hatte, dass in trockenen Zeiten äolische Sedimente im Flussbett abgelagert wurden und nur in wasserführenden Zeiten fluviale.

Sandsteine, auch Psammite genannt, gehören zu den klastischen Sedimentgesteinen. Das bedeutet, dass die Quarzkörner, aus denen der Sandstein besteht, durch ein Bindemittel zusammengehalten werden. Dies kann durch Kalk, Ton oder Kieselsäure geschehen. Letzteres stellt die häufigste Bindungsart dar. Man spricht auch von kieseliger Bindung.

Die häufige Färbung ins Rötliche ist verursacht durch Anhaftungen von Hämatit oder Eisenhydroxiden an den Quarzkörnern. Dunkle bis schwarze Einschlüsse deuten auf Mangan-Spuren hin.

Im unteren Buntsandstein dominieren fluviale Ablagerungen ausgetrockneter Seen und flacher Meeresbecken. Rogensteine, Stromatolithen und dolomitische Sandsteine entstammen dieser Ära.

Der mittlere Buntsandstein weist eine große Bandbreite charakteristischer Eigenschaften auf. Beginnend mit den Kaolinvorkommen in der Volpriehausen-Formation, bis hin zur Solling-Formation mit fossilen Fußspuren erster Saurier, den Chirotherien.
Fossile Regentropfen in der Detfurth-Formation weisen auf ausgetrocknete Seen und Flüsse hin, was Rückschlüsse auf die damaligen klimatischen Gegebenheiten zulässt.

Im oberen Buntsandstein, der Röt-Formation, dominieren Ton- und Mergelsteine. Die Vorkommen von Steinsalz, Kalk und Gips kennzeichnen den marinen Einfluss in dieser Zeit.

Buntsandstein kommt nahezu im gesamten Bereich der mittleren Mittelgebirge (Harz, Odenwald, Spessart) an der Oberfläche vor. Ebenso im Schwarzwald und in den Vogesen, sowie die Insel Helgoland – sie besteht komplett aus Buntsandstein.

Die folgenden Bilder zeigen Buntsandsteinaufschlüsse in einem Wald südlich von Marburg (Hessen). Der dortige Buntsandstein ist nach Angaben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, der Calvörde-Formation im unteren Buntsandstein (suC) zuzuordnen.


Quellen:

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (2019): https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Sammlungen-Grundlagen/GG_Sammlungen/Downloads/bausandsteine_deutschland.pdf?__blob=publicationFile&v=2 (16.11.2019)

Deutsche Stratigraphische Kommission (2002): http://www.stratigraphie.de/std2002/download/STD2002_large.pdf (15.11.2019)

Hann, H. P. (2018): Grundlagen und Praxis der Gesteinsbestimmung. 2. Auflage. (Quelle & Meyer) Wiebelsheim.

Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie (2008): https://www.hlnug.de/fileadmin/dokumente/geologie/rohstoffe/www_bausandstein_1-2008.pdf (16.11.2019)

Lepper, J. u. H.-G. Röhling (Hrsg.) (2013): Buntsandstein. Stratigraphie von Deutschland XI. In: SDGG – Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften. H. 69. (Schweizerbart) Stuttgart.

Meschede, M. (2015): Geologie Deutschlands. Ein prozessorientierter Ansatz. (Springer) Berlin, Heidelberg.

Rothe, P. (2010): Gesteine. Entstehung – Zerstörung – Umbildung. 3. Auflage. (WBG) Darmstadt.

Werner, W., Wittenbrink, J., Bock, H. u. B. Kimmig (2013): Naturwerksteine aus Baden-Württemberg. Vorkommen, Beschaffenheit und Nutzung. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau) Freiburg.

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