Gestern war ich noch einmal in Glenfinnan. Hatte mir ja auch vorgenommen, noch einmal mit etwas mehr Zeit dorthin zu kommen. Also nahm ich um kurz nach 12 Uhr in Fort William den Zug und kam kurz vor 13 Uhr schließlich in Glenfinnan an. Die Sonne schien und es war fast schon etwas zu heiß. Dieses Mal lief ich nicht an der Straße zum Viadukt, sondern nahm einen Pfad, der vom Bahnhof aus über die bergige Landschaft hin zur Brücke führt. Es ist erstaunlich, wie viel Farn hier wächst. Die Landschaft sieht dadurch manchmal aus wie aus den Tropen.

Pfad

Am Viadukt angekommen, machte ich eine kleine Pause, ruhte mich aus und aß ein paar Kleinigkeiten. Wenig später sah ich, wie eine alte Dampflok über die Brücke fuhr. Natürlich war dieses Spektakel auch Ziel vieler anderer Leute. Daher war es kurzzeitig sehr voll.

Dampflok auf der Brücke

Anschließend ging es auf einen Berg. Ich nahm einen Weg hinter dem Viadukt, der mich bis zu einem bestimmten Punkt zum Fuß des Berges führte. Danach war wieder das Stapfen über Wiese und Stein angesagt. Kurz vor dem Gipfel würde es immer steiler und die letzten paar Meter musste ich an einem Fels hochklettern, was aber kein großes Problem war.

Aufstieg
Geschafft

Die Höhe lag dieses Mal bei 300 Metern. Unten in Glenfinnan befindet man sich allerdings nur bei 15 Metern über N.N. Oben auf dem Gipfel war eine relativ flache Wiesenlandschaft. Man konnte dort auch auf andere Anhöhen steigen und hatte somit immer einen anderen Ausblick. Ich entdeckte sogar einen See oben auf dem Berg. Eine weitere interessante Entdeckung war eine große Quarzader, welche durch die Verwitterung des umliegenden Gesteins, aus dem Fels herausstach.

Landschaft auf dem Berg

See auf dem Berg
Quarzader

Da es mittlerweile schon etwas später war und ich den Zug um 19 Uhr bekommen musste, begann ich den Abstieg. Dieser stellte sich relativ angenehm dar und die Schuhe blieben auf der ganzen Wanderung auch relativ trocken. Als ich am Bahnhof schließlich ankam, hatte ich noch eine halbe Stunde Zeit, bis der Zug kommen sollte. Doch dann kam ein Mitarbeiter des Bahnhofs und teilte mir mit, dass der Zug eine Stunde Verspätung haben wird. Ich musste also noch über eine ganze Stunde warten. Zudem wurde das Wetter allmählich schlechter. Der Bahnhof war fast leer. Mit mir warteten noch vier weitere Leute und man kam ins Gespräch.

Plötzlich hörte ich einen Zug einfahren. Es war aber kein normaler Zug, sondern die Dampflok. Und aus irgend einem Grund hielt sie an. Eigentlich wollte ich nur ein Foto aus der Nähe machen und stand daher vor einer Wagontür, aus der der Schaffner heraussprang. Er fragte mich direkt auf was ich warte, woraufhin ich ihm die Situation mit dem verspäteten Zug nach Fort William erklärte. Direkt winkte er auf die Tür und ließ mich umsonst mitfahren. Ein echtes Highlight. Noch nie bin ich mit einer Dampflok gefahren. Im Inneren war alles Holzvertäfelt und man fühlte sich, als wäre man in der Zeit gereist. Dazu der Dampf, der am Fenster vorbei zog und natürlich der typische Klang, den man sonst nur aus alten Westernfilmen kennt. Ein wirklich toller und besonderer Tag.

Dampflok am Bahnhof in Glenfinnan

Wagon von innen
Kurz vor Fort William
Nach der Ankunft in Fort William

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